Die derzeitige Situation verlangt unseren Bürgern viel Geduld, Opferbereitschaft, aber auch eine gewisse Kreativität in der Bewältigung des täglichen Lebens ab. All das wurde in den letzten Wochen der „halbfreiwilligen Quarantäne“ in Niedersachsen vielerorts unter Beweis gestellt. Dazu teilt der Bundestagsabgeordnete, Dietmar Friedhoff, mit:

Nach insgesamt vierwöchiger massiver Ein- und Beschränkung des öffentlichen Lebens in Niedersachsen sollte eine umfassende Zwischenbilanz der eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie durch die Bundesregierung und die Niedersächsische Landesregierung gezogen werden. Das öffentliche Leben ist zum Stillstand gekommen. Für viele Klein- und Einzelunternehmer werden die Luft und das finanzielle Polster immer dünner. Aber auch die Situation für die vielen familiengeführten Gastronomiebetriebe ist mittlerweile als prekär zu bezeichnen. Gerade im ländlichen Raum sind sie doch vielerorts der letzte Zusammenhalt der Dorfgemeinschaften.

Auch die Zoo- und Tierparks, wie der Zoo Hannover, der Safaripark Hodenhagen und der Vogelpark Walsrode, denen eine Öffnung untersagt ist, stehen vor kaum lösbaren Problemen – es wird über Notschlachtung von Tieren geredet.

Niedersachsen ist Pferdeland. Reit- und Zuchtbetriebe, Reitveranstaltungen – unverzichtbarer Bestandteil des öffentlichen und sozialen Lebens und Miteinander auf dem Lande.

Zum derzeitigen Zeitpunkt sind meiner Ansicht nach sofort Maßnahmen einzuleiten, um gerade kleine Betriebe, die familiengeführte Gastronomie, den Reithöfen und den Freizeitparks nicht nur die ohnehin schon praktizierte finanzielle Unterstützung zu gewähren, sondern auch den Betreibern die Möglichkeit zu geben, ihre Betriebe wieder im beschränkten Umfang zu öffnen.

Solange der Betreiber und Unternehmer die geltenden Abstandsregelungen der Menschen untereinander umsetzen, einhalten und für ausreichende Hygiene sorgen kann, sehe ich keine Probleme, die einer beschränkten Öffnung entgegenstehen. Dies kann zum Beispiel mit kurzen Konzeptvorschlägen zu einer beschränkten Öffnung durch die Unternehmer an die Ordnung- und Gesundheitsämter schnell und unbürokratisch erfolgen.

Weiterhin sollte gerade der in der jetzigen Zeit überbordenden und unüberschaubaren Reglementierungs- und Verordnungswut ein Riegel vorgeschoben werden. Die Vielzahl an Maßnahmen und Ausnahmen sind für den Bürger nicht mehr überschaubar. Hier fordere ich für Niedersachsen ein einheitliches und konzertiertes Vorgehen der Landesregierung und der Kommunen sowie dessen Umsetzung.