Der Absturz des Flugzeugs vom Typ Embraer Legacy, in der Nähe der Stadt Twer in Russland, eröffnet Raum für Spekulationen darüber, ob der Söldnerchef der Wagner-Gruppe, Jewgenij Prigoschin, tatsächlich an Bord gewesen und umgekommen ist oder nicht – schließlich steht er auf der Passagierliste. Auch Mutmaßungen über die mögliche Ursache des Abgangs und die Verantwortlichkeit dahinter beschäftigen Medien und Politik. Egal wer die Truppen führt und wie man sie benennt, verschwinden werden sie durch einen Flugzeugabsturz sicherlich nicht.

Russlands Regierung verfolgt eigene politische Interessen mit großer Entschlossenheit und Härte. Es geht dabei nicht nur um schnelle Erfolge, sondern auch um strategische Vorteile für eine langfristige Perspektive. Neben dem Einsatzgebiet in der Ukraine, wo die Wagner-Gruppe aus deutscher Wahrnehmung in den Medien vor allem verortet wird, liegt ein großes Kampfgebiet auf dem afrikanischen Kontinent. Dort wird nicht nur mit Waffengewalt gekämpft, sondern auch mit Informationskampagnen politisch gezielt eingegriffen und gesteuert. Der internationale Einfluss Russlands wächst auf diese Weise stetig und die AMPEL-Regierung schaut zu, versucht durch den Verzicht auf selbst benötigtes und relativ günstiges Gas sowie über Sanktionen auf Russland einzuwirken.

Es mag Zufall sein, aber die Spekulationen über den Absturz lenken ein wenig davon ab, was gerade zeitgleich Bedeutsames beim Bündnis der BRICS-Staaten vor sich geht. Die Zusammenarbeit von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, wird ab dem kommendem Jahr erweitert. Dann sollen auch Ägypten, Äthiopien, Argentinien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate vollwertige Mitglieder werden, d. h. es kommen auch zwei weitere afrikanische Staaten hinzu. Dadurch verändert sich in der langfristigen Perspektive tatsächlich bedeutend mehr für Russland und die Welt, Deutschland sollte genau hinschauen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen.