In Nairobi wurde der erste Afrika-Klimagipfel eröffnet und die erste Forderung lässt nicht lange auf sich warten: die Teilnehmer fordern mehr Geld, natürlich auch aus Deutschland. Doch der Reihe nach. Die seit Jahren von Medien und Politik in der westlichen Welt verbreitete Erzählung, der Mensch sei vor allem für den Wandel des Klimas verantwortlich, trägt längst so schwer, dass es offen, vielleicht aus Mutlosigkeit, nur noch von einer Minderheit in Frage gestellt wird.

Es ist eine willkommene Vorlage dafür, Forderungen an die westliche Welt zu senden, um sehr, sehr viel Geld zu kassieren. Doch was ist, wenn die Verantwortung für konkrete Umweltschäden gar nicht in den westlichen Industriestaaten liegt? Wenn das Problem hausgemacht ist und die Verantwortung ganz allein vor Ort liegt?

Der kenianischen Präsident, William Ruto, sprach in seiner Begrüßungsrede ausführlich über das Anpflanzen von Bäumen, aber er sagte nicht, dass seine eigene Regierung kürzlich die Entscheidung getroffen hatte, ein jahrelang bestehendes Verbot des kommerziellen Holzeinschlags, also des Abholzens von Bäumen zum Schutz der wichtigen Wälder, abzuschaffen. Selbst für die Zufahrt zum Gipfel wurden Bäume gefällt, um Platz für eine Schnellstraße zum Veranstaltungsort zu schaffen.

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