Mit dem Abschlussgottesdienst endete gestern der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg. Auf der reichhaltigen Agenda standen neben Glaubensfragen auch zahlreiche politische Themen, wie beispielsweise der beachtliche Anstieg der Stimmen für die AfD bei aktuellen Wahlumfragen und der Krieg in der Ukraine.

Während führende Politiker anderer Parteien, wie Olaf Scholz, Friedrich Merz und Annalena Baerbock sowie auch Vertreter von Fridays for Future und Letzte Generation, Luise Neubauer und Carla Hinrichs, Raum und Redezeit zur Darstellung ihrer Sicht erhielten und auch in Dialog mit dem Publikum treten konnten, waren Politiker der AfD ausgegrenzt und ferngehalten worden, sie durften wieder nicht am Kirchentag teilnehmen, wie schon bei den beiden vorherigen Kirchentagen 2019 und 2021.

Mit dieser schamlosen Ausgrenzung der AfD beteiligte sich die Evangelische Kirche nicht nur aktiv an der gesellschaftlichen Abspaltung eines großen Teils der Bürger, nach aktueller Umfrage würde jeder Fünfte die AfD für den nächsten Bundestag wählen, sondern unterstützte leider auch ebenso aktiv die Kriegstreiberei in der Ukraine. Den Positionen und Argumenten der AfD, für Friedensbemühungen und gegen eine Beteiligung und Eskalation des Krieges durch Waffenlieferungen von Deutschland an die Ukraine, wurde keine Chance gegeben.

Bundespräsident a. D. Gauck bezeichnete Pazifismus als wunderschöne Idee aber romantische Blase und es gab nur vereinzelt Rufe nach Verhandlungen, als Kanzler Scholz die Lieferungen an die Ukraine verteidigte. Applaus erhielt er dafür. Auch Friedrich Merz kam zu Wort. Obwohl ihm bekannt sein musste, dass die AfD zwangsweise abwesend war, hielt ihn das nicht davon ab über die AfD zu sprechen. Statt miteinander wurde so übereinander gesprochen – einseitig.