Seit 1979 ist der 16. Oktober, der sogenannte Welternährungstag (oder Welthungertag), ein Anlass für die westlichen Länder, auf die Ernährungslage der Weltbevölkerung hinzuweisen. Auch dieses Jahr erklären uns die Kommentatoren wieder, dass genügend Lebensmittel vorhanden seien und es sogar einen Überschuss gebe, der Hunger in der Welt wegen ungerechter Verteilung dieser Lebensmittel jedoch weiter anwachse.

Während im Westen (zurecht) viel über Lebensmittelverschwendung gesprochen wird, sind die Hauptfaktoren für das Anwachsen des Hungers in Schwellen- und Entwicklungsländern jedoch bewaffnete Konflikte und die Auswirkungen der Corona-Pandemie, und zwar weniger die unmittelbaren Folgen der Krankheit, die an Afrika zum Beispiel nahezu spurlos vorüberging, als die Folgen politischer Maßnahmen wie Grenzschließungen und Bewegungseinschränkungen, die zur Unterbrechung von Lieferketten führten. Infolge des Rückgangs von Arbeitsmöglichkeiten sanken auch die Summen, die Migranten in Europa an ihre Familien in den Heimatländern überwiesen.

Bereits im Juni 2020 warnte ich im Deutschen Bundestag davor, dass es in Afrika mehr Hungertote als Corona-Tote geben würde – das hat sich bewahrheitet. Die einseitige Fixierung auf die Corona-Bekämpfung führte zum verstärkten Auftreten anderer, möglicherweise schwerer wiegender Erkrankungen und zur Schwächung der ohnehin unzureichenden medizinischen Infrastruktur. Darüber hinaus stehen wir, wie ich immer wieder betont habe, vor dem ungelösten Problem einer wachsenden Weltbevölkerung, wobei sich das dynamischste Wachstum ausgerechnet in Afrika, in den ärmsten Ländern der Welt abspielt.

Doch statt vom Bevölkerungswachstum wird bei uns lieber von der angeblichen Klimakrise schwadroniert. Dabei sollte die Zunahme von Kohlenstoffdioxid in der Luft im Hinblick auf die Ernährungslage eigentlich ein Anlass zur Freude sein: Denn in Wahrheit ist unser Planet nicht am Verdorren, sondern er wird grüner. Ein hoher CO2-Gehalt befördert nämlich die Photosynthese der Pflanzen, sie wachsen besser und geben mehr und vitaminreicheres Obst und Gemüse.

Wer genau hinschaut, wird feststellen, dass die ökologischen Katastrophen unserer Zeit viele menschengemachte Ursachen haben, aber sicher nicht auf einen menschengemachten Klimawandel zurückgehen.

Wer die Weltbevölkerung ernähren will, muss nicht die Herausforderung des Klimawandels bestehen, sondern die Tatsache, dass wir Menschen immer mehr und mehr werden. Wenn sich das fortsetzt, wird uns auch die gerechteste Verteilung des Vorhandenen bald nicht mehr weiterhelfen.