Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Flüchtlingswelle sind derzeit in aller Munde. Nun wäre es das Gebot der Stunde, auf eine heimatnahe Unterbringung der Flüchtlinge zu dringen sowie humanitäre Hilfe zu leisten. Das wäre der richtige Weg, den wir im Übrigen bereits anlässlich des Truppenabzugs aus Afghanistan vertreten haben: Tatsächlich blieb damals die große Fluchtbewegung nach Europa aus, die infolge der Machtübernahme der Taliban vorhergesagt worden war.

Heute jedoch ist die Lage eine andere – und die kommt uns irgendwie bekannt vor: Ein endlos scheinender, weitgehend unkontrollierter Flüchtlingsstrom ergießt sich nach Deutschland, bereits 150.000 sollen seit Beginn des Ukraine-Krieges registriert worden sein. Wir wissen nicht genau, wer da zu uns kommt, und ebenso wenig, wer wirklich aus der Ukraine stammt – aber Schwamm drüber, Hauptsache, es gibt wieder eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, mit der die Politik von den inneren Problemen ablenken kann. Denkt noch jemand an die Migrantenmassen vorwiegend aus dem Irak, Syrien, Afghanistan, Tschetschenien und anderen Krisenländern, die vor ein paar Wochen von Weißrussland aus in die EU gelangen wollten, an der polnischen Grenze randalierten und von den Polen, ihnen sei’s gedankt, abgewehrt wurden? Haben die sich inzwischen in Luft aufgelöst? Sind die alle in den Flieger gestiegen und heimgeflogen? Mit Sicherheit nicht: Was wäre naheliegender, als von Weißrussland durch die Ukraine mit dem Flüchtlingsstrom nach Westen zu wandern? Dass bei uns Afrikaner als Ukraine-Flüchtlinge auftreten, ist für die Migranten-NGOs, die Gewehr bei Fuß stehen, und für die am gleichen Strang ziehenden Qualitätsmedien kein Problem: Das sind nämlich alles nur Studenten aus Ghana und von anderswo, die sich, statt in ihre Heimat zurückzukehren, als es in der Ukraine brenzlig wurde, auf den Weg nach Westen gemacht und dabei ihr Visa verloren haben. Auch über den hohen Anteil junger Männer könnten wir uns wundern: Ist in der Ukraine nicht eine Generalmobilmachung erfolgt? Sind nicht alle wehrtauglichen Männer zur Verteidigung aufgerufen? Wie kommt es dann, dass so viele (junge) Männer unter den Flüchtlingen sind, während die Medien von stolzen Ukrainerinnen berichten, die mit der Waffe in der Hand ihre Heimat verteidigen?

Zum Glück denken wir nicht weiter darüber nach, sonst bekämen wir den Eindruck, dass sich die Geschichte wiederholt, dass uns wiederum ein Migrations-Chaos wie 2015 bevorsteht und dass am Schluss keiner dafür politisch verantwortlich gewesen sein wird.
Ich sag nur: Täglich grüßt das Murmeltier…