Nigerias Marktabschottung konterkariert Vereinbarungen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS
Der afrikapolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Dietmar Friedhoff, zur Schließung der nigerianischen Landesgrenzen für Importe aus Anrainerstaaten:
„Die durch den Leiter des nigerianischen Zolls verkündete Schließung der nigerianischen Landesgrenzen für alle Güter aus Afrika mit dem Verweis, dies bringe Arbeitsplätze für die Jugend sowie einen damit einhergehenden Schutz der einheimischen Industrie und der Farmer in Nigeria, könnte sich aus meiner Sicht für nigerianische Wirtschaft als fataler Irrtum erweisen.
Der ohnehin wenig ausgeprägte und strukturell schwache afrikanische Binnenmarkt erleidet durch Nigerias Maßnahmen einen weiteren Rückschritt. Protektionismus in wirtschaftlicher Hinsicht schadet dem Land. Für lokale Unternehmen und Konsumenten endet die Marktabschottung in einer sinkenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit, in einer geringeren Angebotsvielfalt, überteuerten Preisen und einem damit einhergehenden Verlust von einheimischen Arbeitsplätzen.
Auch ist im vorliegenden Fall die WTO gefordert. Diese könnte nach Anrufung der Mitglieder mit einem Streitschlichtungsmechanismus (Dispute Settlement) gegen Nigeria vorgehen und mittels bilateraler Konsultationen und durch die Einsetzung von Panels versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Als größte afrikanische Volkswirtschaft sollte Nigeria eine Vorreiterrolle zur Schaffung eines gemeinsamen funktionierenden afrikanischen Binnenmarktes in Afrika übernehmen. Ein gemeinsamer Binnenmarkt führt zu wirtschaftlicher Prosperität und der Schaffung von Wohlstand. Eine Abschottung einzelner Ländern wird in Afrika zu einer Erhöhung der Binnenmigration und der Abwanderung der für die afrikanischen Staaten dringend benötigten Fachkräfte nach Europa führen. Dies kann weder im Interesse Nigerias noch Deutschlands sein.“