Es geht nicht darum, den christlichen Glauben in Frage zu stellen, ganz im Gegenteil. Ich bin Christ, ich glaube und deshalb sehe ich den riesigen Unterschied zwischen dem, was Jesus Christus getan hat und was die Kirchen heutzutage tun. Mit ihrem eigenen Anspruch, höchste moralische Instanzen zu sein, gestützt auf Jesus Christus, fällen sie fatale Pauschalurteile über die Ausgrenzung und Entrechtung von Menschen, wenn diese andere politische Meinungen über die richtige Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens haben. In der Coronazeit wurden vielerorts Menschen vom Gottesdienst ausgeschlossen, wenn sie keine Masken trugen oder keinen Test-, Genesungs- oder Impfnachweis vorzeigen konnten. Zum geflügelten Wort wurde in diese Zeit sogar die sehr zweifelhafte Aussage: „Jesus würde sich impfen lassen“, dabei müsste jedem Christen bewusst sein, dass Jesus selbstverständlich jederzeit an der Seite der Schwachen, der Kranken und der Bedürftigen steht. Diesen Widerspruch übergingen die Kirchen großzügig. Eigene Kirchen-Mitarbeiter werden gekündigt, wenn sie Mitglieder der AfD sind. Auch aus freiwilligen, unbezahlten Kirchenämtern werden sie geworfen und die Kirchen greifen mit eigenen Kampagnen aktiv in den Wahlkampf ein, aktuell in Brandenburg. Ihren eigenen, moralischen Ansprüchen, für ausgegrenzte und entrechtete Menschen einzustehen, können sie nicht gerecht werden, wenn sie selbst ausgrenzen und entrechten. Dieser Widerspruch ist offensichtlich und er ist so grundlegend, dass es Zeit wird über eine andere Kirche nachzudenken, vielleicht eine blaue, freiheitliche Kirche, auf jeden Fall aber eine Kirche im Sinne von Jesus Christus.