Wussten Sie, dass die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1994 den Schutz der Umwelt zum grundgesetzlich verankerten Staatsziel erhoben hat? Je mehr in Deutschland vom Klima gesprochen wird, umso weniger scheinen sich Politik und Medien jedoch für die Umwelt zu interessieren – denn auch der Klimaschutz ist, seit dem umstrittenen Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom März 2021, als Staatsziel festgeschrieben.
Wenn wir über Naturzerstörung reden, blicken wir meist ins Ausland. Eines der Hauptprobleme besteht im fortschreitenden Prozess der Entwaldung. Nehmen wir Madagaskar als Beispiel: Durch Abholzung und Brandrodung sind bereits neunzig Prozent der dortigen Regenwälder verloren gegangen – und damit der unersetzliche Lebensraum zahlreicher gefährdeter oder sogar vom Aussterben bedrohter Primaten und anderer Tiere. Dramatische Waldverluste beobachten wir auch in Liberia und Ghana, an der Elfenbeinküste, in Mittelamerika und am Amazonas. Nach Darstellung des World Wildlife Fund / WWF ist der Haupttreiber der Waldzerstörung die Nahrungsmittelproduktion und damit, das muss man hinzufügen, das ungebremste Wachstum der Weltbevölkerung, auf das ich immer wieder hingewiesen habe.
Aber wie sieht es in Deutschland aus? Kommt die Bundesrepublik ihrem Staatsziel des Umweltschutzes nach? Als Antwort genügt ein Blick auf den Reinhardswald, den Grimmschen Märchenwald, den die grünen Windkraft-Ideologen zum Abschuss, pardon, zur Abholzung und anschließenden Betonierung freigegeben haben. In der Praxis schlägt die Klimaideologie den Umweltschutz: Vogel- und Insektenschredder sollen dort auf riesigen Betonfundamenten entstehen, die den Boden nachhaltig versiegeln. Das interessiert aber offenbar ebenso wenig wie die Kosten und Probleme, die die Demontage und Entsorgung dieser Anlagen einmal nach sich ziehen werden. Für die hessische Umweltministerin Petra Hinz von den Grünen ist der Windpark im Reinhardswald nämlich alternativlos: Sie zeigt damit in aller Offenheit, wie gleichgültig die Vertreter ihrer Partei ökologischen Fragen in Wahrheit gegenüberstehen, sofern sie diese nicht für den eigenen Machtzuwachs instrumentalisieren können.
Am Tag der Umwelt sollten wir uns daher alle die Tatsache bewusstmachen: Wie die Sozialdemokratie den Arbeiter und die Union den Konservatismus verraten hat, so verraten die Grünen ihr angebliches Herzensanliegen, die Ökologie.