Ein wütender Debattensturm tobt durchs Land. Man gewinnt den Eindruck, dass morgen die Welt untergeht. Es scheint, als seien die Gemüter der „Klimaaktivisten“, die mit religiösem Eifer einen Zustand herbeireden, den es so nicht gibt, erhitzter, als Planet und Klima. Da wundert es nicht, wenn Tatsachen als Populismus gebrandmarkt werden. Beispiel E-Mobilität. Befürworter dieser Technologie wischen Bedenken sofort vom Tisch. Dabei ist Kritik berechtigt. So nehmen die „Klimaaktivisten“ beispielsweise in Kauf, dass für die Produktion von E-Akkus Menschen in Afrika ausgebeutet und ganze Landstriche umgepflügt werden (Stichwort Kobaltgewinnung).
Sie können auch augenscheinlich damit leben, wenn in Chile wichtige Biotope zerstört werden und die indigene Landbevölkerung aufgrund absinkender Grundwasserspiegel in Not gerät (Stichwort Lithiumgewinnung). Doch damit nicht genug: Die Frage, woher angesichts abgeschaffter Energiequellen wie Atomkraft und Kohlekraft der ganze Strom kommen soll, um die E-Autos zu versorgen, kann so recht kein „Klimaaktivist“ beantworten. Schließlich kann der dafür nötige schmutzige Strom ja aus dem Ausland importiert werden. Hauptsache wir sind hier „klimaneutral“ unterwegs – auch in Isernhagen. Zu den zerstörerischen und menschenverachtenden Auswirkungen der E-Mobilität kommen noch die Tücken des Alltags hinzu.
So titelte z. B. Zeit Online: „Ein brennendes Elektroauto lässt sich nicht löschen!“ Wie die Feuerwehr ein brennendes Elektroauto löschen kann, ist – so das Blatt – noch völlig unklar. Ein ernsthaftes Problem. Ein Akku im Auto besteht nämlich aus Hunderten einzelner Batteriezellen. Wird eine davon beschädigt, entstehen in einer Kettenreaktion permanent elektrische Kurzschlüsse die das Feuer ständig neu entfachen. Ein brennender Akku lässt sich daher nicht löschen, sondern muss lange Zeit gekühlt werden. 11.000 Liter Wasser sind dafür z. B. bei einem Tesla Model S notwendig, teilt der größte Hersteller von Feuerwehrautos, Ziegler, mit. Wünschenswerter wäre doch eher die Abkühlung der Gemüter mancher „Klimaaktivisten“. Denn bei der ideologisch geführten Debatte scheinen für diese Natur, Mensch und Umwelt keine Rolle zu spielen.
Herzlichst Ihr Bundestagsabgeordneter
Dietmar Friedhoff