Tino Sorge von der CDU hat ein erschreckendes Bild über Krankenversicherte. Er meint, es gäbe eine Flatrate-Mentalität: „Viele denken, ich zahle doch Beiträge, also steht mir alles in beliebiger Höhe zu“. Das klingt, als ob eine große Masse regelmäßig aus Spaß an der Freude zum Arzt geht und dort Leistungen in Anspruch nimmt, weshalb dort Milliarden-Verluste entstanden sind.
Die Realität sieht ganz anders aus. Normale Bürger, die arbeiten gehen und in die gesetzliche Krankenversicherung ihre Pflichtbeiträge einzahlen, beachtliche 14,6 % zzgl. Zusatzbeitrag, müssen oft viel zu lange auf Termine bei Fachärzten warten. Das kann, je nach Fachgebiet, Monate dauern. Sie können gar nicht beliebig Arzttermine wahrnehmen und wollen es selbstverständlich auch nicht.
Wenn es nach der CDU und Tino Sorge geht, sollen sie zukünftig mehr zahlen, nämlich eine Eigenbeteiligung, sie sollen gemolken werden wie Milchkühe, bis nichts mehr übrigbleibt. Das ist nicht nur die primitivste Antwort auf das Problem, einfach die Versicherten immer mehr zahlen zu lassen, es überfordert viele Bürger in Zeiten von hoher Inflation.
Bei Verlusten in Milliardenhöhe muss stattdessen alles auf den Prüfstand gestellt werden. Es kann nicht sein, dass einseitig die Versicherten immer mehr zahlen sollen, während der Rest im Gesundheitssystem einfach wie gehabt weiterläuft, denn dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis schon wieder die nächste Erhöhung kommt.